Wie stehe ich zu KI
Diese KI ist aktuell ja nicht mehr wegzudenken. Zum einen überflutet diese Thematik nicht nur Instagram. Wie man diese KI nutzen sollte, dass es mehr gibt als das bekannte Chatgpt, ein Überangebot an Kursen und Möglichkeiten. Daneben die Angst von den unterschiedlichsten Künstlern. Seien es Hörbuchsprecher oder natürlich auch die Autoren. Vielleicht sogar auch eine Unsicherheit bei den Verlagen und Literaturagenten. Denn wie soll man eigentlich wissen, woher ein vorgelegter Text stammt? Wie kann hier ausgeschlossen werden, dass es eine Reihe von Buchstaben aus der Programmierung von KI ist?
Wo fängt das Misstrauen an und wo beginnt Vertrauen?
Reicht in der heutigen Zeit die eigene Aussage: "Meine Texte sind rein biologisch entstanden. Aus meinem eigenen Kopf, Verstand, Wissen usw." Wie groß kann ein Keil sein oder werden, wenn hier die Balance zwischen Vertrauen und Misstrauen in Schieflage gerät? Was sagt das aber auch über unsere Gesellschaft und das Miteinander aus?
Was ist das Rezept?
Da gibt es glaube ich gar kein Rezept, vielleicht im weitesten Sinn eine Art Orientierungsratgeber? Auf das eigene Gefühl achten? Aber auch hier sind wir längst abgestumpft. In der Fülle der Überflutung von Informationen. Täglich mehrere Stunden Überreizung von Bildern, Texten, Angeboten und so viel mehr.
Meine eigenen Erfahrungen
Natürlich habe ich mich auch selbst intensiv mit Chatgpt beschäftigt. Ich würde ganz grob sagen, ein etwas ausführlicheres Google. Mit einer Priese angedeutetem persönlichen Service. Die eigegebenen Fragen werden nochmals wiederholt, so ähnlich wie einem bei einem Telefontraining eingebleut wird, den angerufenen mehrmals mit dessen Namen anzusprechen. Naja.... Ich habe also versucht zu verstehen, inwieweit mir Chatgpt helfen kann. Wo ich evtl. Zeit sparen könnte usw. Aber dabei bin ich ziemlich schnell ernüchtert worden. Man darf bei all den Projekten mit Chatgpt nicht vergessen, auch selbst die Antworten zu prüfen und auch zu hinterfragen. Es schleichen sich unverschämt viele Fehler ein. Selbst bei den einfachsten Rechenaufgaben. Würde ich dem blind vertrauen, na dann gute Nacht! Man darf auch nicht vergessen, jede Antwort dieser KI kann mit ein, zwei Nachfragen komplett verändert werden. Man erkennt, dass diese Programmierung doch sehr einfach vom Nutzer beeinflusst werden.
Was bedeutet das nun für mich als Autorin
Für den ersten Augenblick vielleicht verlockend. Einen entsprechenden Prompt einzugeben. Und das was "rauskommt" einfach zu (oder mit kleinen Änderungen) zu übernehmen. Bei Kurzgeschichten kann das vielleicht sogar noch gutgehen. Aber je länger und umfangreicher ein Buch werden soll, desto verlorener wird man sein. Denn hier zeigen sich recht schnell die Grenzen von dieser KI. An manchen Stellen entwickelt sich ein ungewolltes Eigenleben. Charaktere oder Orte werden verwechselt, grundlegende Geschichten einfach missachtet usw. Man bekommt immer und immer mehr Probleme. Zu korrigieren, neue Prompts einzugeben und natürlich auch die fremde Geschichte zu verstehen um sie richtig zu korrigieren. Klingt anstrengend? Ist auch anstrengend. Dazu kommt ja noch der große Unterschied, irgendwann werde ich nach Details aus meinem Buch gefragt. Habe ich das wirklich rein biologisch erschaffen, fallen. meinen Antworten leicht. Aber habe ich Copy/Paste gemacht. Was werden das wohl für Antworten werden? Selbst gute Bücher die man gelesen hat bleiben nur in Fragmenten hängen. Aber eigene Welten existieren in einer ganz eigenen Urform.
Was also tun
Für mich selbst kann ich aktuell sagen, dass ich Chatgpt hier und da für Recherche nutze. Aber auch hier als eine Art Vorab Information. Die mir einen groben "To proof" Zettel entwirft. Am Ende gehe ich die klassischen Wege, google, Bücher, Fragen an andere menschliche Wesen.
Meine Angst oder auch Bedenken stelle ich ganz hinten an. Angst irgendwann überflüssig zu sein habe ich nicht. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass KI generierte Werke einfach nicht die Tiefe haben. Vielleicht in der Zukunft? Aber es geht ja nun um heute. Bedenken dass meine Werke für nicht biologisch hergestellt gehalten werden stelle ich auch ganz hinten an. Sollte es irgendwann zu dieser Situation kommen, so kann ich mich fragen, ob ich dann überhaupt mit meinem Gegenüber einen gemeinsam Weg gehen wollen würde.
Fazit: Leben und leben lassen
Mir steht in keiner Weise das Recht zu, KI generierte Werke, Autoren die KI für den Schreibprozess nutzen und auch Leser von KI Werken zu verurteilen. Gibt es nicht auf dieser großen weiten Welt genug Menschen für die das eine oder eben das andere gut passt? Ich persönlich halte auch nichts von sogenannten KI freien Siegeln. Denn was sagt das aus? So ein Siegel kann sich jeder besorgen oder sich dafür registrieren. Aber am Ende baut auch dieses Siegel auf Vertrauen oder nicht? Mir war es heute ein Anliegen meine Sicht auf KI / Chatgpt zu erzählen und mehr nicht. Alles kann und nichts muss - das würde ich mir wünschen.
